Wie kann ich hausgemachtes Katzenfutter am besten lagern, wenn ich eine größere Menge auf einmal zubereiten möchte?
Wenn wir das Futter für unsere Samtpfoten selbst zubereiten, werden wir automatisch auch mit der Frage konfrontiert, wie wir das fertig zubereitete Katzenfutter richtig lagern bzw. länger haltbar machen können. Häufig bereiten wir das Futter für unsere Katzen aus Zeitgründen oder eingeschränkten Einkaufs- bzw. Beschaffungsmöglichkeiten gleich in einer größeren Menge zu, die wir dann portionsweise abpacken und einfrieren, um die Haltbarkeit zu verlängern und mikrobiologische Prozesse aufzuhalten.
Das Haltbarmachen von Lebensmitteln und die damit einhergehende Vorratshaltung beschäftigt uns Menschen ja schon seit Jahrhunderten. Haltbarmachung von Lebensmitteln hat zum Ziel, diese Lebensmittel in einen Zustand zu bringen, in dem innere und äußere Ursachen des Verderbes entweder beseitigt werden oder der Prozess des Verderbes extrem verlangsamt wird. Die Temperatur spielt hierbei den wichtigsten Faktor, der das Wachstum von Mikroorganismen beeinflusst. Kälte hemmt die Vermehrungstätigkeit von Mikroorganismen, tötet diese aber nicht ab.
Wir sollten zwischen dem Gefrieren und der Kühlung deutlich unterschieden, denn daraus ergeben sich unterschiedliche Haltbarkeiten. In unseren Haushaltskühlschränken sind hochverderbliche Lebensmittel wie z.B. frisches Fleisch nur sehr begrenzt lagerfähig. Sogar im Gefrierbereich finden mikrobielle Zersetzungsprozesse statt, bei welchen erst bei Temperaturen unter -18 Grad Celsius die Abbauvorgänge zum Stillstand kommen, Weder Kühl- noch Gefriertemperaturen sind geeignet, Pathogene- oder Verderbserreger in einem Lebensmittel auszuschalten. Hingegen können Parasiten beim Einfrieren auf einer Kerntemperatur von mindesten -20 Grad Celsius innerhalb von 12 Stunden und anschließender, weiterführender Lagerung bei dieser Temperatur von mindestens 24 Stunden, abgetötet werden.
Tiefkühlen
Die Tiefkühlung ist die schonendste Methode der Haltbarmachung von Lebensmitteln, welche Nahrungsmittel vor der Zersetzung durch Bakterien schützt und die geringsten Verluste an Vitalstoffen und Vitaminen zur Folge hat. Dr. Bruker, ein berühmter ganzheitlicher Arzt und Ernährungspionier, beschreibt in seinem Buch „Unsere Nahrung – unser Schicksal“ die Tiefkühlung als „die Konservierung der Natur, wie es uns der Winter vormacht“. Für die Erhaltung der Qualität ist entscheidend, das ein möglichst schnelles Gefrieren bei möglichst tiefen Temperaturen stattfindet. Die Einbußen durch Kälte sind umso geringer, je tiefer die Temperaturen sind. Z.B. finden bei Temperaturen unter 40 Grad Celsius auch nach einem Jahr kaum Vitaminverluste statt. Die Lagerung bzw. Tiefkühlung in einem handelsüblichen Gefrierschrank bleibt nahezu ohne Konsequenz für eingefrorene Lebensmittel, wenn diese bei Temperaturen unter -18 Grad Celsius stattfinden, da nur unterhalb dieser Temperatur mikrobiologische Prozesse aufgehalten und enzymatische Aktivitäten eingeschränkt werden.
Die Kühlkette
Bei Gefrierlagerung ist es außerdem wichtig, die Kühlkette nicht zu unterbrechen. Temperaturschwankungen können zu Kristallbildung und Austrocknung führen, aber auch mikrobiologische Prozesse in Gang setzen, sobald auch nur zeitweise die Temperatur auf -12 Grad Celsius ansteigt. Mikrobieller Verderb von tiefgefrorenen Lebensmitteln ist bei der Unterbrechung der Tiefkühlkette also möglich. Tiefgekühlte Lebensmittel müssen stets eine Kerntemperatur von ≤ -21,5 Grad Celsius haben. Nur Lebensmittel, die lückenlos bei dieser Temperatur gelagert werden, sind langfristig mikrobiologisch stabil. Die Kühlkette muß also lückenlos aufrecht erhalten werden. Dies sollten Sie bedenken, wenn Sie Fleisch weiterverarbeiten möchten, welches vorher schon einmal eingefroren war. Wir werden oft danach gefragt, ob es unbedenklich sei, bereits einmal eingefrorenes Fleisch z.B. aus dem Supermarkt, für die Weiterverarbeitung anzutauen und danach wieder einzufrieren. Aus unserer persönlichen Sicht ist es aus oben aufgeführten Gründen nicht empfehlenswert, bereits einmal eingefrorenes Fleisch auf- oder anzutauen, weiterzuverarbeiten und danach wieder einzufrieren. Aber dies ist eine Entscheidung, die jeder Katzenfreund letztendlich für sich selbst treffen muss.
Beim Fleischeinkauf sollten Sie außerdem auch Augenmerk auf die Vorbehandlung des Fleisches, offene oder verpackte Lagerung, sauerstoffarme Verpackung, Qualität der Aufbewahrungsstoffe etc. legen. Auch derlei Dinge wirken sich auf die Lagerfähigkeit bzw. Haltbarkeitsdauer und Qualität von Lebensmitteln aus.
Lagerfristen von Fleisch bei Gefriertemperaturen von ≤ -18 Grad Celsius
Hackfleisch | 3 Monate |
Geflügel | 7-12 Monate |
Rindfleisch | 9-18 Monate |
Fettfisch | 3 Monate |
Wie lange ist das Katzenfutter aufgetaut haltbar?
Katzenfutterportionen, die fix-und-fertig-zurecht gemacht, eingefroren und dann aufgetaut wurden, sollten innerhalb eines Tages an Ihre Samtpfote(n) verfüttert werden. Achten Sie daher darauf, dass das frische Futter nach dem Servieren alsbald aufgefuttert wird und nicht zu lange stehen bleibt. Futter bzw. Nahrung, die zu lange Sauerstoff ausgesetzt ist, verändert sich, da u.a. durch Sauerstoff und Feuchtigkeit mikrobiologische Prozesse in Gang gesetzt werden. Vor allem während der heißen Sommermonate sollten Sie besonderes Augenmerk darauf legen.
Hygiene in der Küche
Eine sorgfältige Küchenhygiene ist, neben der sachgemäßen Lagerung, das A und O, wenn Sie frisches Fleisch verarbeiten. Auch schon deshalb, um bereits im Vorfelde den sensiblen Rohstoff Fleisch so gut wie nur möglich vor Belastungen zu schützen. Hierzu gehören z.B.:
- Die Hände vor der Zubereitung des Katzenfutters stets sorgfältig zu reinigen
- Wem das Hantieren mit frischem Fleisch nicht liegt, kann Einweghandschuhe tragen
- Das Fleisch mit kaltem Wasser abzuspülen und mit Küchenpapier/Küchenkrepp anschließend trocken zu tupfen
- Sämtliche Küchenutensilien wie scharfe Messer, Fleischwolf, Küchenwaage etc. gründlich mit heißem Wasser zu reinigen oder in die Spülmaschine zu geben, ggfs. zu desinfizieren
- Küchenablagen, Schneidbretter etc. gründlich zu reinigen, evtl. dem Wasser Essig zuzugeben ggfs. zu desinfizieren
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Autorin: Nicole Kipp-Meilwes
Quellen/Literaturverzeichnis
Unsere Nahrung – unser Schicksal, Verlag Emu, Autor: Dr. med. M.O. Bruker
Einführung in die Lebensmittelhygiene, Verlag Parey, Hersausgeber Hans-Jürgen Sinell