Gesicherter Freigang einmal anders
Es gibt viele Möglichkeiten, Katzen einen gesicherten Freigang zu ermöglichen. Man kann Pallisaden aus Holz errichten, grüne Zaunelemente aus dem Baumarkt aufstellen, Hecken wachsen lassen usw.
Wir haben uns für eine Astwand entschieden, die nicht nur sehr dekorativ ist, sondern auch Insekten einen Lebensraum bietet, im Garten anfallenden Astschnitt aufnimmt und überdies ein großartiger Windschutz ist. Gerade bei uns an der Nordseeküste ist dies ein wichtiger Aspekt, denn der Westwind kommt schon manchmal mit recht starken Böen daher.
Befüllung der Astwand
Zur ersten Befüllung benötigt man eine sehr große Menge Äste. Diese Äste sollten am besten frisch geschnitten sein, damit sie sich einfacher formen lassen. Unsere Astwand ist rund gebaut und gerade bei dieser Bauweise ist ein frischer, formbarer Astschnitt wichtig. Da viele Meter Weidenbäume in unserem Garten wachsen, bot sich das geradezu an, denn Weiden sind sehr formbare Gehölze und müssen ohnehin jedes Jahr zurückgeschnitten werden.
Es bietet sich an, eine Astwand im Herbst oder Frühjahr zu planen, denn zu dieser Jahreszeit fällt am meisten Schnitt an. Wer nicht genug Astschnitt im eigenen Garten hat, kann z.B. Nachbarn fragen, einen Bauhof in der Nähe, größere Gärtnereien oder Landschaftspflege Betriebe oder Landwirte.
Unsere Astwand sackt im Durchschnitt jährlich um ca. 20 cm. Diese füllen wir dann mit frischem Astschnitt, meist Weidenschnitt, auf.
Im Hintergrund passt sich die Astwand wunderbar in das Gesamtbild ein,
ohne aufdringlich zu erscheinen.
Unsere Astwand ist ca. 2 m hoch. Die Astwand kann in beliebiger Höhe gestaltet werden.
Es kommt hierbei nur auf die Höhe der gewählten Pfosten an.
Der Abstand unserer Pfosten zueinander ist ca 1 Meter in der Breite und ca. 40 cm in der Tiefe.
Je näher die Pfosten zueinander stehen, umso kürzere Äste kann man verwenden.
Um die Pfosten stabil mit dem Erdreich zu verbinden, haben wir ein ca. 60 cm tiefes Loch gegraben und
ein 70er Abflussrohr eingelassen. Dann haben wir die Pfosten in das Abflussrohr gesteckt und mit
Fertigbeton eingegossen. Diese Verfahrensweise stabilisiert den Pfosten und verhindert ein frühzeitiges
Verrotten der Holzpfosten. In das 70er Rohr haben wir einen Rundpfahl aus dem Baumarkt (2.50 cm Länge)
gesteckt und mit einer kleinen Schraube am Abflussrohr fixiert, damit der Pfahl stabil steht.
Unsere Astwand steht unter anderem gen Westen und hat Orkanböen von 190 km/h ohne
Schaden zu nehmen überstanden. Wir haben noch nie zuvor einen stabileren und dekorativeren
Windschutz im Garten gesehen. Ausgenommen Rotklinker Mauern, die z.B. in England gerne
gemauert werden, um Gärten zu unterteilen.
Hier sehen Sie die halbrunden Zaunlatten, die wir auf einem Winkel montiert, schräg nach innen
ausgerichtet und mit einem grünen Kaninchendraht bespannt haben,
damit die Katzen nicht über die Astwand klettern.
Wir sind mit dieser Lösung sehr glücklich. Vor allem, da sie außer unseren eigenen Tieren auch
den wild lebenden Tieren in unserem Garten einen Lebensraum bietet.
Schon mehrfach hatten Vögel auf der äußeren Seite kleine Nester in den Ästen gebaut, um ihren
Nachwuchs aufzuziehen – völlig unbemerkt von unseren Samtpfoten. Andere Vögel holen sich kleine
Äste für den Nestbau und Kleininsekten finden Unterschlupf und Nahrung. Und überdies ist die
Astwand ein schöner Blickfang in unserem Garten.
Allen jenen, die eine solche Astwand vielleicht aufbauen möchten, wünschen wir viel Spaß beim Werkeln.
Text und Bilder
© Tatzenladen/Nicole Kipp-Meilwes